Mutter und Tochter

Eine deutschsprachige Weight-Gain-Fantasy

erzählt von Freddy

Teil 4: Kochen und Probieren

Während der folgenden Ferien werkelt Lydia immer selbständiger und erfolgreicher in der Küche und verwöhnt mich auch noch nach Kräften, so daß ich dabei regelrecht faulenzen kann. Ihre kulinarischen Experimente schmecken mit der Zeit immer besser und wirken unmerklich sehr anregend auf unseren Appetit, der nur durch immer üppigere Portionen befriedigt werden kann. Da auch ich das Gefühl zu enger Kleidung inzwischen als äußerst reizvoll empfinde, tragen wir zu Hause fast ausschließlich einen Teil unserer älteren Klamotten auf, die wir durch unsere üppiger gewordenen Körperformen geradezu "verschleißen". Es mag vielleicht albern wirken, aber ich lasse mich von Lydias unbändiger Freude darüber anstecken, wie unsere prallen Fettwülste bei unbedachten Bewegungen immer wieder Knöpfe absprengen, Reißverschlüsse aufbrechen oder Nähte aufreißen, um dann aus den sich ergebenden Öffnungen geradezu "unanständig" herauszuquellen. Lediglich, wenn wir das Haus verlassen, z.B. zum Einkaufen, ziehen wir passendes Zeug an, um unsere neuen frivolen Gelüste nicht gleich einer "unverständigen" Öffentlichkeit zu präsentieren, denn auch unsere normal bekleidete Fettleibigkeit läßt vielerorts schon mangelnde Toleranz in ausreichendem Maße erkennen.

Nach diesem sechswöchige "Ferientraining" hat Lydia 160 kg überschritten und ich 150 kg fast erreicht. Dafür ist sie in ihrem nach den Ferien angelaufenen Hauswirtschafts- und Kochkurs aber auch schon bald der anerkannte Star, denn selbst die in diesem Fach schon ziemlich erfahrene Lehrerin wundert sich immer wieder, welchen nicht alltäglichen Wohlgeschmack Lydia bei den üblichen Standardgerichten hinbekommt. Es bleibt der molligen Lehrerin natürlich nicht verborgen, daß Lydia beim Kochen nicht besonders mit Fett spart und offenbar auch einige Tricks kennt, wie Fleisch beschaffen zu sein hat, damit es bei den meisten Zubereitungsarten schön zart und saftig bleibt, und wie man erfolgreich vermeidet, problematische Fleischstücke zu einer strapazierfähigen Schuhsohle zu verarbeiten. So lernen die übrigen Teilnehmerinnen des Kochkurses nach mehreren Jahrgängen erstmals wieder, wie gut sich etwas Fett als Träger bestimmter Geschmackstoffe eignet und wie "gnädig" ein durchwachsenes Fleischstück oder ein Stück mit einem später einfach zu entfernenden Fettrand leichte Zubereitungsmängel toleriert, ohne dabei gleich zu trocken zu werden.

Obwohl die Lehrerin die Gerichte aller Teilnehmergruppen kostet und auch beim Abschmecken probiert und hilft, entwickelt sie schon bald eine Vorliebe für Lydias Kochkünste und deren Ergebnisse, die sie oft nicht nur probiert, sondern von denen sie immer öfter durchaus auch mal mehr ißt. Sie stöhnt dabei zwar meistens wegen ihrer "Linie", aber wenn Lydia der Lehrerin dann versichert, daß nach ihrer Meinung bei 95 kg noch keinerlei Anlaß zur Besorgnis bestehe, läßt sich die Lehrerin regelmäßig zum Weiteressen verführen. So kocht Lydias Arbeitsgruppe inzwischen deutlich mehr als sonst üblich, damit es nicht nur für die drei Gruppenmitglieder, sondern außerdem für die Lehrerin und auch noch zum Probieren für Interessenten aus anderen Gruppen reicht.

Nach anfänglich anderer Gruppeneinteilung gehören jetzt noch zwei Mädchen aus verschiedenen Parallelklassen der Realschule zu Lydias Kochgruppe. Selbstverständlich ist Lydia mit ihren mehr als 160 kg die Schwerste und mit den während der Ferien geradezu aufgeschwemmten Körperformen von 143 / 149 / 165 cm auch die Dickste von den dreien. Käthe ist etwas jünger als Lydia. Sie findet das Dicksein zwar ätzend, hat aber einen gewaltigen Appetit und stopft beim anschließenden "Probeessen" alles in sich hinein, dessen sie habhaft werden kann. Die Folgen sind nicht zu übersehen, denn obwohl Käthe nach ihren eigenen Angaben erst seit etwa 2 Jahren diesen immer stärkeren Hunger spürt, hat sie inzwischen sehr zum Ärger ihrer Eltern knapp 100 kg auf den Rippen. Da sie nicht besonders groß ist, wirkt Käthe mit ihren Maßen 115 / 125 / 130 cm und ihrem vorstehenden Schwabbelbauch nicht nur dick, sondern sogar schon ausgesprochen fett, was sie aber selbst nicht wahrhaben will. Obwohl sie frißt wie ein Scheunendrescher, zeigt sie fast kein Interesse am Kochen selbst und wird es dabei vermutlich nicht zu besonderen Fertigkeiten bringen. Dafür ist Käthe allerdings eine dankbare Abnehmerin auch von weniger gelungenen Zubereitungen anderer Schülerinnen, die ihre eigenen Gerichte manchmal selbst nicht so recht mögen.

Jasmin, das dritte Mädchen aus Lydias Gruppe, ist schon 16 und damit die Älteste der drei. Sie ist ganz offensichtlich eine Genießerin, denn obwohl sie gern und reichlich ißt, wirkt das bei ihr nicht so gierig und verfressen wie bei Käthe. Jasmin mag das Dicksein ganz offenbar, denn sie wiegt selbst 120 kg und bei ihren Maßen von 143 / 122 / 141 cm fällt nicht nur ihr ausladend runder Hintern auf, sondern auch ihre gewaltige Oberweite, die von einem BH der Größe 115 H kaum noch in Form zu halten ist. Außerdem scheint sie Lydia und deren Fettleibigkeit besonders zu mögen, denn Jasmin hat alles darangesetzt, mit Lydia in eine Gruppe zu kommen. Da ihre Eltern beruflich sehr engagiert und auch viel unterwegs sind, hat die schon als Kind pummelige Jasmin seit etwa drei Jahren zunächst aus Frust unmäßig zu futtern und zu naschen begonnen, dann aber, ähnlich wie wir, Gefallen an ihren schwellenden Formen gefunden. Da sie während der häufigen Abwesenheit ihrer Eltern von deren Hauswirtschafterin immer gut versorgt worden ist, hat sie im Laufe dieser drei Jahre insgesamt 45 kg zugelegt. Ihre Eltern maulen zwar häufiger, wenn sie sehen, wie Jasmin immer mehr in die Breite geht, ergreifen aber dank ihrer beruflichen Interessen keine ernsthaften Gegenmaßnahmen. Andererseits freut sich natürlich die Hauswirtschafterin, wie sehr Jasmin ihre Kochkünste zu schätzen weiß, und unterläuft alle gegenteiligen Hinweise von deren Eltern, indem sie Jasmin reichlich mit Essen versorgt und ihr auch heimlich genügend dickmachende Naschereien zusteckt.

Weil Jasmin Gefallen sowohl an dieser Schlemmerei als auch an weichen und immer mehr überquellenden Formen gefunden hat, sieht sie die erreichten 120 kg keinesfalls als Endziel, obwohl sie besonders wegen ihrer gewaltig ausladenden und schwabbelnden Brüste immer wieder gehänselt wird. Sie interessiert sich daher ganz besonders für die bereits über 40 kg schwerere Lydia, um zunächst einmal zu ergründen, wie es sich anfühlt, wenn jemand so viel fetter und schwerer ist, und wie sich so viel mehr von diesem wabbeligen Fett auf das eigene Wohlbefinden auswirkt. Deshalb bereiten hauptsächlich Jasmin und Lydia mit weiter fortschreitendem Kochkurs immer größere und nahrhaftere Portionen zu, die sie dann gemeinsam mit Käthe und der Hauswirtschaftslehrerin in sich hineinstopfen, oftmals erst, nachdem alle anderen Teilnehmerinnen schon gegangen sind. So kann es nicht ausbleiben, daß die vier Beteiligten bei diesen regelmäßigen Schlemmermahlzeiten weiter zunehmen. Dabei kommen sich besonders Jasmin und Lydia wegen ihrer offensichtlichen Seelenverwandtschaft und der Akzeptanz ihrer eigenen und gegenseitigen Fettleibigkeit immer näher, so daß beiden die Treffen beim Kochkurs gemeinsam mit den anderen schon bald nicht mehr ausreichen.

Da die Hauswirtschafterin in Jasmins Elternhaus es nicht so gerne mag, wenn jemand anders in ihrer Küche herumwirtschaftet, sind die beiden Mädchen schon bald an ihren freien Nachmittagen und manchmal auch am Wochenende in meiner Küche zugange. So bleibt es nicht aus, daß auch ich zum Probeessen herangezogen werde und hautnah miterlebe, welche Mengen die beiden sich inzwischen einverleiben können, bevor sie prustend und schnaufend aufgeben müssen. Bevor es aber dazu kommt, füttern sie sich meistens gegenseitig auf eine sehr liebevolle und zärtliche Weise, wobei jede hauptsächlich die hervorquellenden Fettwülste der anderen streichelt, knuddelt und liebkost. Besonders Lydias Fettwülste sind durch die Zunahme in den letzten Monaten richtig weich und wabbelig geworden, was Jasmin sehr entzückt und zum Nacheifern anregt. Wenn die beiden sich unbeobachtet fühlen, umarmen und küssen sie sich auch, wobei sie sich manchmal mit der Zunge Naschereien gegenseitig in den Mund schieben. Außerdem verbringen sie oft längere Zeit in Lydias Zimmer, wonach sie normalerweise mit glänzenden Augen und noch leicht echauffiert wieder in die Küche oder das Wohnzimmer zurückkehren, um sich schon wieder einen herzhaften Imbiß einzuverleiben.

In einer stillen Stunde hat sich Lydia einmal bei mir bedankt, daß ich die beiden in ihrem Zimmer nicht störe, und etwas verschämt gefragt, ob sie sich darauf verlassen könne. "So lange keine von euch um Hilfe schreit", beruhige ich sie, "werde ich euch dort in Ruhe gewähren lassen. Und wenn wirklich mal was Dringendes sein sollte, werden wir uns wohl auf Zuruf verständigen können, ohne daß ich dabei indiskret sein muß." Mit ihrem stürmischen Kuß nach einem aus tiefster Seele fast geflüsterten "danke, Mami!" rennt mich meine wuchtige Tochter fast um, aber zum Glück bin auch ich inzwischen einigermaßen standfest. Danach besucht uns Jasmin ziemlich oft, weil sie sich bei uns offenbar recht wohlfühlt. Als sie einmal ins Wohnzimmer kommt, während Lydia gerade kurz mit mir schmust und sich auf der Couch in meinen linken Arm kuschelt, schaut Jasmin ziemlich betreten. Irgendwie fühlt sie sich wohl ausgeschlossen, und kennt derartige Zärtlichkeiten mit ihren Eltern, besonders aber mir ihrer Mutter, offenbar gar nicht. Ich deute ihren Gesichtsausdruck offensichtlich richtig, öffne meinen rechten Arm und lade sie ein: "Na komm schon, ich habe doch zwei Arme, also auch einen für dich."

"Meinst du das ehrlich?" fragt Jasmin mich darauf ganz schüchtern und kommt dann noch etwas zögernd ebenfalls zu mir auf die Couch. Erst als ich sie in meinen rechten Arm nehme und richtig an mich drücke, schmiegt sie sich auch selbst an mich, wobei sie irgendwie erleichtert schnauft. "Siehst du", kommentiert Lydia das Geschehen, "meine Mutter mag dich doch auch", und schon kuscheln sich beide Mädchen so eng an mich, als wollten sie mich erdrücken. Dabei drückt sich Jasmins volle weiche Brust eng an meine rechte Seite, was ich als sehr angenehm empfinde. Die beiden wollen sich gar nicht wieder von mir lösen, sondern kuscheln sich weiter an mich, während Lydia eine Tafel Schokolade vom Couchtisch angelt, um Jasmin, mich und natürlich sich selbst damit zu füttern. Daraufhin läßt es sich Jasmin nicht entgehen, die nächste Tafel vom Tisch zu nehmen, um Lydia und mich damit zu füttern. Inzwischen hat im Fernsehen eine Sendung begonnen, die uns alle drei interessiert, und so schauen wir sie uns so aneinandergekuschelt an. Da die beiden Mädchen dabei eine Tafel Schokolade nach er anderen öffnen und verteilen, dauert es gar nicht lange, bis wir drei die sechs Tafeln Schokolade vom Couchtisch verputzt haben. Irgendwie finde ich es schön, nicht nur meine dicke Tochter im Arm zu haben, sondern auch noch ihre ebenfalls schon recht füllige und anschmiegsame Freundin, und das noch einige Zeit über das Ende der Fernsehsendung hinaus.

Seit diesem Nachmittag werde ich von Jasmin immer ganz überschwenglich begrüßt und verabschiedet, wenn sie uns besuchen kommt. Dabei geht es nie ohne kuschelige Umarmung und Begrüßungs- bzw. Abschiedskuß ab. Ganz offensichtlich ist es diese familiäre Zärtlichkeit, die Jasmin bei ihren eigenen Eltern, besonders aber wohl bei ihrer Mutter vermißt, und so komme ich mir bald vor, als hätte ich nicht nur eine Tochter, sondern deren zwei. Während einer solchen Kuschelstunde erzählt Jasmin mir auch, daß sie nach der Schule gerne in einen kaufmännischen Beruf ergreifen möchte, z.B. auf dem Gebiet der Buchhaltung oder Steuerberatung. Nur leider gewährt Jasmins Vater ihr nur wenig Einblick in seine Geschäftstätigkeit obwohl sie sich ernsthaft dafür interessiert. So wundert es mich auch nicht, daß mir Jasmin immer mal wieder gern über die Schulter schaut, wenn ich mich mit Abrechnungen unserer Firma auseinandersetze, an der ich zu Lebzeiten meines Mannes bereits ein paar Anteile hatte und dessen Anteile Lydia und ich nach seinem Tode geerbt haben. Obwohl ich mit dem Tagesgeschäft nichts mehr zu tun habe, werde ich von dem jetzigen Geschäftsführer immer mal wieder um Rat gefragt, zumal er zu bestimmten Geschäftsvorgängen meine Zustimmung als Mitinhaberin und gesetzlicher Vertreterin von Lydia braucht. Da die Mädchen im Matheunterricht auch sogenanntes Kaufmännisches Rechnen mit den entsprechenden Geld- und Bankgeschäften behandeln, lassen sich die beiden von mir öfter schon mal erklären, wie so etwas in der Praxis dann wirklich abläuft. Dabei ist Jasmin im allgemeinen an mehr Einzelheiten interessiert als Lydia.

Durch das Zutrauen, das Jasmin inzwischen zu mir gewonnen hat, und wegen ihrer Neigung zu Lydia hat Jasmin auf unsere Einladung hin ihre Eltern beschwatzt, die anstehenden Herbstferien bei uns zu verbringen. Den Ausschlag zu deren Zustimmung hat wohl gegeben, daß die Hauswirtschafterin mal wieder Urlaub machen will und Jasmin dann eine Woche lang allein zu Hause wäre. Da Lydia und ich mal wieder größere Klamotten brauchen, weil die alten nicht mehr so recht passen, gehen wir gleich am frühen Nachmittag des ersten Ferientages zu Renates Shop für Übergrößen. Wir haben diesen Einkauf schon vorher geplant, so daß Jasmin von ihren Eltern Geld für neues Zeug mitbekommen hat, für den Fall. daß sie dort etwas Passendes findet. Jasmin ist erstaunt, was es bei Renate für eine Auswahl in ihrer Größe 58 bis 60 gibt, und das nicht nur an neuen, sondern auch an gebrauchten Kleidungsstücken. Nachdem sie sich umgeschaut hat, wählt sie zwei gebrauchte Röcke, eine Bluse, ein Shirt und einen BH in ihrer Größe 115 H, was sie alles zusammen von ihrem erhaltenen Geld gut bezahlen kann. Da Renate irgend etwas auf der Seele zu lasten scheint, bleibe ich noch alleine dort, während die Mädchen schon mal alleine nach Hause gehen. "Die Freundin deiner Tochter hat ja schöne volle schwere Brüste", meint Renate, als die Mädchen den Laden verlassen haben. - "Naja, deine sind aber auch nicht ohne", tröste ich sie. "Nur bei meinem vorstehenden Hängebauch wirken sie längst nicht so groß", mault Renate, bevor sie schließlich zum Grund ihrer Sorgen kommt.

"Stell dir vor", stöhnt Renate, "das Finanzamt hat eine Betriebsprüfung angesetzt und will meinen Gewinn schätzen, wenn meine Unterlagen nicht in Ordnung sind." - "Und wo liegt dabei das Problem?" schaue ich sie fragend an. - "Ich habe zwar alle Unterlagen gesammelt und auch regelmäßig Inventur gemacht", erklärt sie mir, "aber ansonsten ist auch nichts passiert und es fehlen noch die letzten Jahresabschlüsse, weil ich auch so immer genug zu tun hatte und abends müde oder beschwipst war." - "Du trinkst auch ganz gerne mal einen?" frage ich scheinheilig. "Ja", gibt sie zu, "sogar ziemlich regelmäßig, denn mein fetter Speck kommt nicht nur vom vielen Essen, sondern großenteils auch vom Alkohol. Und wenn ich nur an dieses Finanzamt denke, dann brauch ich schon wieder nen Drink." Damit steht sie auf, holt eine Flasche Korn aus dem Kühlschrank und schenkt für jede von uns einen Dreistöckigen ein. "Na denn erst mal Prost", trinkt sie mir zu und kippt ihren Korn in einem Zug herunter. Ich proste ihr zu, trinke aber zunächst nur etwa die Hälfte. "Hast du denn die Buchungsunterlagen alle hier?" frage ich Renate. "Nee", erklärt sie, "die sind in meinem Büro oben in der Wohnung, weil ich ja eigentlich abends immer mal was daran tun will. Nur meistens ist es beim Wollen geblieben, weil ich einfach keinen Draht zu diesem Bürokram habe. In der Anfangszeit hatte ich dafür eine Geschäftspartnerin, die das immer gemacht hat, und da war der Umsatz auch noch geringer. Nachdem sie sich verliebt hat und weggezogen ist, ist da so einiges liegen geblieben."

Da Renates Verkäuferin noch da ist, gehen wir beiden nach oben, damit ich mir einen Eindruck vom Zustand ihrer Buchführung machen kann. In der Anfangszeit unserer eigenen Firma habe ich nämlich für meinen Mann einen großen Teil der Buchführungsarbeit erledigt, die dann jedoch von einem professionellen Steuerberater den letzten Schliff erhielt. Seit unsere Firma größer wurde, erledigt das eine Büroangestellte, aber der Steuerberater ist immer noch derselbe. In Renates Büro sehe ich zahlreiche Ordner, in denen alle Belege aus den betreffenden Jahren bzw. alle Kontoauszüge ordentlich abgeheftet sind, aber mehr auch nicht. Ich weiß nicht, was ich gehofft hatte, aber das übersteigt vom Umfang her alles, was ich selbst für Renate in annehmbarer Zeit tun könnte. Als ich mich schnaufend hinsetze, stöhnt Renate: "Da siehst du's, wie soll ich da noch irgendwas bewerkstelligen, bis zu dieser Betriebsprüfung?" - "Immer mit der Ruhe", besänftige ich Renate, "laß mich erst mal überlegen. - Wie steht dein Laden denn geschäftlich da? Könntest du dir 'nen anständigen Steuerberater leisten?" - "An sich ist genügend Geld in der Kasse und auf den Konten", berichtet Renate, "denn außer meinem unmäßigen Essen und Trinken habe ich mir nicht viel gegönnt. Der Laden läuft gut, und ich habe auch keine Schulden bei den Lieferanten. Nur diesen Bürokram mit all den Unsicherheiten und Fragen beim Aufstellen der Bilanzen habe ich eben immer vor mir hergeschoben, weil ich da doch zu unsicher und nach dem Weggang meiner Partnerin versäumt habe damit zu einem Steuerberater zu gehen."

"Wenn jemand auf diesem Gebiet fachlich gut ist", beginne ich vorsichtig, "würde es dich dann stören, wenn er zuviel trinkt?" - "Mir wäre im Moment jeder recht", schnauft sie erbost, "der mir aus dieser blöden Situation heraushilft, in der möglicherweise ein großer Teil meines mühsam verdienten Geldes zu Unrecht beim Finanzamt landet. Das wäre mir völlig egal, und wenn ich diesen Experten den ganzen Tag lang besoffen machen muß, damit er das hinbekommt." - "Na gut", schlage ich vor, "dann sollten wir mal den Steuerberater befragen, der immer noch für die Firma tätig ist, an der mein verstorbener Mann beteiligt war." - "Und was ist mit dem?" fragt Renate, nun doch neugierig geworden. "Das ist ein ehemaliger Finanzbeamter", erkläre ich, "den sie wegen Trunksucht gefeuert haben. Da er aber wirklich gut ist, hat er sich als Steuerberater selbständig gemacht. Er ist zwar öfter mal ziemlich voll, kennt dafür aber eine Menge legaler Tricks, mit denen er seine ehemaligen Kollegen schon das Fürchten gelehrt hat. Unsere Firma, an der wir ja durch das Erbe meines Mannes immer noch beteiligt sind, könnte sich keinen kompetenteren Steuerberater wünschen. Er hat zum Wohle der Firma und manchmal auch zum Ärger des Finanzamtes für uns steuerlich wohl alles herausgeholt, was überhaupt drin war. Er ist jedoch etwas gewöhnungsbedürftig, weil er oft wie ein Schnapsfaß stinkt und auch eine entsprechende Figur hat. Aber in dieser Beziehung sitzen wir beiden ja selbst im Glashaus und sollten daher nicht mit Steinen werfen." - "Bitte", fleht Renate, "ruf ihn sofort an, denn ich kenne kein einziges Mitglied dieses Berufsstandes."

"Versuchen sollte ich es auf jeden Fall", biete ich an und greife das Telefonbuch, "bevor sein Büro Feierabend macht." Ich wähle und bekomme auch wirklich seine altgediente Angestellte an den Apparat, die mich noch persönlich kennt. "Ja, Henning ist da", antwortet sie zu meiner Erleichterung, "und er hat auch heute keinen Termin mehr. Ich stelle mal durch." - "Hallo Regina", trötet es plötzlich aus dem Hörer, "was für eine Freude, dich nach so langer Zeit mal wieder an der Strippe zu haben. Kümmerst du dich etwa wieder um eure Firmenbuchhaltung, oder geht es um dein Privatvermögen? Vielleicht sollten wir mal wieder einen zusammen trinken?" - "Dazu kann es leicht kommen", entgegne ich, "aber diesmal geht es um keines von beiden. Eine Freundin von mir hat ein Kleidergeschäft in der Stadt, und sie hinkt mit Buchführung und Jahresabschlüssen hinterher. Jetzt hat sich auch noch das Finanzamt zur Betriebsprüfung angesagt, und deshalb ist sie schier verzweifelt." - "Hmmm", murrt Henning, "dann ist es also mal wieder beliebig eilig? Daß sich diese Geschäftsleute aber auch nie an einen wenden können, wenn noch Zeit ist! Also wenn ich das unter diesen Bedingungen übernehme, dann nur aus alter Freundschaft zu dir, Regina. Um wieviel Umsatz oder Steuerschulden geht es denn?" - Ich frage Renate danach und gebe ihm dann die zum letzten Abschluß gehörenden Werte durch und die voraussichtlichen Erhöhungen für die folgenden Jahre. "Naja", brummelt Henning, "zum Reichwerden ist das ja nicht gerade, aber es deckt meine Kosten, und da will ich mal nicht so sein. Dann sollten wir uns am besten gleich treffen, damit ich erst mal sehe, was überhaupt zu tun und noch zu retten ist. Sind denn da im Büro wenigstens alle Unterlagen zusammen, soweit sie überhaupt vorhanden sind?" - Nach Rückfrage bei Renate kann ich das bestätigen. Henning läßt sich die Adresse geben und verspricht, in der nächsten halben Stunde herzukommen. Vor Freude darüber, daß sie so unerwartet Hilfe gefunden hat, schenkt uns Renate noch einen Dreistöckigen ein und prostet mir in der Vorfreude zu, daß erst einmal überhaupt etwas passiert.

Erschienen: 13.06.01 / Aktualisiert: 29.07.02


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