Mutter und Tochter

Eine deutschsprachige Weight-Gain-Fantasy

erzählt von Freddy

Teil 1: Ein Schicksalsschlag

An sich waren wir eine ganz normale Familie, mein Mann Horst, ich selbst und unsere gemeinsame Tochter Lydia. Mein Name ist Regina und ich bin 37 Jahre alt. Lydia ist 14 und in diesem Jahr konfirmiert worden, und Horst hatte erst vor kurzem seinen vierzigsten Geburtstag, als plötzlich die Polizei vor der Tür stand, und etwas von einem Autounfall berichtete, bei dem mein Mann bedauerlicherweise tödlich verunglückt sei. Ein LKW hatte ihm überraschend die Vorfahrt genommen, so daß seine Reaktion nicht mehr ausreichte, um den Unfall abzuwenden. Obwohl Horst ein guter und sicherer Autofahrer war, hatte es ihm in dieser Situation nichts mehr genützt.

Die Wochen danach überlebte ich wie in Trance. Ich organisierte die Beerdigung, tröstete unsere Tochter und versuchte, mit mir selbst ins reine zu kommen. Lydia vermißte natürlich hauptsächlich ihren Vater, aber ich selbst erfuhr aus dem Unfallprotokoll, daß Horst nicht allein im Auto gesessen hatte, sondern eine fremde Frau mit ihm gestorben war. In den Zeitungsberichten wurde diese Frau fairerweise als Geschäftspartnerin bezeichnet, denn Horst betrieb mit zwei Partnern eine Firma zur Einrichtung von Restaurant- und Großküchen. Als ich jedoch Horsts Privatsachen aus seinem Büro abholte, fand ich eine dicke verschlossene Mappe, auf der in großen Buchstaben das Wort "privat" stand. Ich nahm die Mappe mit nach Hause, um ihren Inhalt in einer stillen Stunde durchzusehen.

Die Mappe enthielt eine größere Anzahl von ausgedruckten meist englischen aber auch teils deutschen Erzählungen, in denen unmäßiges Essen und regelrechte Mastkuren von immer fetter werdenden Frauen in den rosigsten Farben beschrieben wurden. Da war auch die Rede von "sexuell anregenden Freßgelagen" und der "anschließend erforderlichen Entspannung" sowie der Lust, die nicht nur die betroffenen Frauen, sondern auch die mit ihnen liierten Männer dabei empfanden. Außerdem enthielt die Mappe eine größere Menge Computerausdrucke mit Farbbildern von teilweise sogar extrem dicken Frauen, deren unförmig überquellende Fettmassen alles sprengte, was ich bisher gesehen hatte oder mir auch nur vorstellen konnte. Weiterhin gab es etliche von Hand beschriebene Blätter, die wie fast wie Liebesbriefe aussahen und offensichtlich Liebeserklärungen an eine oder sogar mehrere solcher Frauen der Gewichtsklasse drei bis fünf Zentner darstellten. Die eine Handschrift erkannte ich zweifelsfrei als die von Horst. Die zweite war eine Jungmädchenhandschrift und hatte eine gewisse Ähnlichkeit mit der von Lydia, aber das konnte eigentlich gar nicht sein. Und die dritte war eine mir unbekannte Frauenhandschrift.

Ich war wie vor den Kopf gestoßen, denn ich konnte mir keinen Reim darauf machen, was diese Erzählungen, besonders aber die Manuskripte bedeuten könnten. Irgendwie hatte ich auch niemanden, mit dem ich über diese Sache reden mochte, denn Lydia wollte ich das Andenken an ihren Vater nicht verderben. Irgendwie war ich nämlich ziemlich unsicher, ob Horst nicht doch eine Affäre mit einer anderen Frau hatte, und dieser Zweifel war zusätzlich zu dem erlittenen Verlust schmerzlich genug.

Als ich von einer Frau in seiner Begleitung erfuhr, hatte ich zunächst den Verdacht, daß Horst meine zur Fülle neigende Figur nicht mehr gefallen hätte. Ich wog nämlich derzeit bereits 95 kg und hatte bei meiner Körpergröße von nur 166 cm mit Kleidergröße 50, BH-Größe 95 D und mit den Maßen 115 / 100 / 120 cm recht Rubenssche Körperformen. Nach dem Inhalt dieser Erzählungen und "Liebeserklärungen", in denen es um sehr viel dickere Frauen und um übermäßiges Essen ging, konnte ich mir das jedoch nicht mehr so richtig vorstellen. Wie ich außerdem kurze Zeit später herausbekam, war seine Begleiterin weder jung und schlank noch besonders hübsch, sondern bereits Mitte 40 und reichlich dick, aber offensichtlich ein richtiger Gemütsmensch. Und dafür hatte ich mir nun den Genuß am Essen verkniffen und versucht, mein Gewicht möglichst zu verringern oder doch wenigstens zu halten. Ich hatte Horst einfach nicht geglaubt, daß ihm meine barocken Formen so gefielen und ich mir seinetwegen keinen Zwang antun müsse, sondern getrost "in die Breite wachsen" könne. Aber dazu war es nun zu spät, oder vielleicht doch nicht? Für wen sollte ich mir denn nun noch das Essen und Naschen verkneifen, um schlank zu bleiben, wenn das schon meinem verstorbenen Mann nicht recht war und mir nur unbequeme und offenbar auch unnötige Einschränkungen auferlegte?

Mit dieser Erkenntnis ging ich in die Küche, deckte den Tisch mit allem, was der Kühlschrank hergab, holte Bier aus dem Keller und fing an, mich hemmungslos vollzustopfen. Nach etwa zwei Stunden war ich prall gesättigt, und obwohl ich von zahlreichen früheren Feiern einiges an Alkohol gewohnt war, hatte ich in meiner derzeitigen körperlichen und seelischen Verfassung von dem vielen Bier einen richtigen Schwips. Trotzdem fühlte ich mich nach der Beerdigung zum ersten Mal wieder als Mensch. Als Lydia etwas später nach Hause kam, fiel ihr mein lockerer Gemütszustand sofort auf, wobei ich ihr jedoch verschwieg, wie gierig ich mich zuvor geradezu vollgefressen hatte. Lydia war auch schon immer pummelig und brachte mit ihren 14 Jahren bei einer Größe von 169 cm bereits 80 kg auf die Waage und brauchte Kleidergröße 46, um ihren Körper mit den Maßen 105 / 90 / 110 cm zu verhüllen, sowie BHs der Größe 90 C, um die für ihr Alter sehr üppige Oberweite in Form zu halten. Während ich unablässig versucht hatte, sie zur Mäßigung beim Essen zu ermahnen, damit sie gar nicht erst so viel Babyspeck ansetzt, war Horst in dieser Hinsicht immer sehr generös gewesen und hatte seinem "Pummelchen" öfter Naschereien mitgebracht oder ihr Geld dafür zugesteckt.

In den nächsten Wochen überfutterte ich mich immer öfter und schließlich sogar regelmäßig jeden Tag, allerdings nur dann, wenn Lydia nicht dabei war. Wir frühstückten morgens gemeinsam, wobei wir beide gut aßen, jedenfalls mehr als früher. Lydia war zunächst noch schüchtern, langte dann aber immer mehr zu, als sie merkte, daß ich offenbar nichts mehr dagegen hatte, sondern sie sogar dazu ermunterte, sich richtig sattzuessen. Dann äußerte sie schließlich sogar den Wunsch, erst eine und später sogar mehrere Scheiben Frühstücksbrot mit in die Schule zu nehmen, weil sie immer so großen Hunger habe. Als ich ihr dann auch noch eine Tafel Schokolade mit einpackte oder später sogar zwei, bekam ich zum Dank sogar einen extra Kuß. Wenn sie sich dann zur Schule verabschiedet hatte, kochte ich mir noch eine Kanne Kaffee und langte nochmals richtig zu, bis mein Bauch richtig prall wurde und nichts mehr hineinpaßte.

Wenn ich das Mittagessen vorbereitete, probierte ich vorher schon immer so viel, daß ich bereits halb satt war, wenn Lydia aus der Schule nach Hause kam und wir uns zu einem immer üppiger werdenden Essen an den Tisch setzen. Auch abends wurde unser Essen immer reichhaltiger und umfangreicher, obwohl wir uns beide beim Essen oft noch etwas scheu voreinander zurückhielten. Außerdem schob ich mir beim Fernsehen, das ich mir abends wieder öfter ansah, meist mehrere Tafeln Schokolade hinein, bevor ich dann wohlgesättigt schlafen ging. Irgendwie machte mich das viele Essen auch sexuell an, und ich ertappte mich immer wieder dabei, daß ich mich nach einer üppigen Mahlzeit selbst lange und ausgiebig bis zur Entspannung streichelte. Während mich das zunächst noch beunruhigte, nahm ich es bald als willkommenen Ersatz für das durch Horsts Tod abrupt beendete Eheleben hin. Nach einiger Zeit stöberte ich sogar in Horsts Privatmappe und ließ mich von einigen der Erzählungen und auch der Bilder dabei anregen. Langsam bekam ich eine Ahnung, was Horst wohl dabei empfunden haben mochte, wenngleich ich es noch immer nicht so ganz verstand.

Jedenfalls merkte ich bald an unseren Ausgaben für Lebensmitteln und Naschereien, daß Lydia und ich jetzt mehr vertilgten, als ich früher für unsere dreiköpfige Familie gebraucht hatte. Zum Glück habe ich selbst einiges Grundvermögen geerbt, aus dem mir auskömmliche Einnahmen zufließen. Außerdem hat uns mein Mann außer seinem Anteil an der Firma, die von seinen beiden Partnern fortgeführt wird, eine reichliche Versorgung in Form einer Rente aus einer sehr hohen Lebensversicherung hinterlassen. Deshalb müssen wir nicht jeden Pfennig umdrehen und können ganz flott leben, ohne daß ich arbeiten gehen muß. Lediglich für meine "Vermögensverwaltung" muß ich ab und zu ein paar Arbeitsstunden aufwenden. So kann ich Lydia an den Tagen, an denen sie auch nachmittags noch Schule hat, einen Geldschein mitgeben, damit sie mittags ein paar Hamburger essen kann, was ihr Horst, damals meist gegen meinen Willen, schon immer erlaubt hat. Wenn ich richtig darüber nachdenke und mich an bestimmte Einzelheiten erinnere, dann hat er es ihr nicht nur erlaubt, sondern sie geradezu dazu ermuntert. Offenbar hatte er seine Freude daran, unsere Tochter zu einem richtig fülligen Teenager heranzufüttern, und auch ihr schien das viele und üppige Essen wohl zu gefallen. In diesem Zusammenhang erscheint auch der unerwartete Fund dieser Privatmappe einem ganz anderen Licht, wenngleich ich ihre Bedeutung immer noch nicht so ganz erfaßt habe. Jedenfalls sehe ich keinen Grund mehr, Lydia die Lust am Essen zu vermiesen, und der Schein für die Hamburger fällt deshalb auch bald entsprechend üppig aus, damit sich entsprechende Mengen einverleiben kann.

So dauert es gar nicht lange, bis uns beiden die Klamotten zu eng werden und verdächtig spannen. Bei mir reicht Kleidergröße 50 nicht mehr und Lydia wächst aus ihrer bisherigen Größe 46 ebenfalls heraus. Deshalb ziehen wir eines Nachmittags gemeinsam in die Stadt, um uns wieder passend neu einzukleiden. Für mich ist das in einem entsprechenden Laden für Übergrößen nicht besonders schwierig. Obwohl mir Größe 52 noch ganz gut paßt, kaufe ich außerdem noch etwas auf Verdacht in Größe 54 also auf Zuwachs, was bei Lydia ein wissendes Lächeln hervorruft. Für sie ist es jedoch schon schwieriger, etwas Altersgerechtes in Größe 48 bis 50 zu finden. Nach längerem Suchen werden wir aber auf Lydias Tip hin in einem recht unscheinbaren Laden doch noch fündig, der von einer jungen und sehr dicken Geschäftsfrau betrieben wird, die uns sehr zuvorkommend und freundlich bedient.

Danach meint Lydia, daß sie bei dieser Sucherei ganz hungrig geworden sei und wir uns auf diesen Erfolg eigentlich ein paar Hamburger gönnen sollten. Ich lasse mich also von ihr in eines dieser "etwas anderen Restaurants" führen und dazu breitschlagen, auch zu bezahlen. Als sie mich fragend ansieht, was und wieviel ich denn wohl essen mag, ermuntere ich sie, sich alles zu holen, was sie selbst mag, und für mich genau das gleiche in derselben Menge mitzubringen. "Und du schimpfst auch nicht mit mir", fragt sie noch zweifelnd, "wenn ich mehr bringe, als du mir sonst immer zugestanden hast?" - "Nein", antworte ich schmunzelnd, "ich werde sogar tüchtig mitessen, denn unsere neuen Klamotten haben wir ja nicht deshalb gebraucht, weil wir auf Diät sind, oder?" - "Mama", jubelt sie und gibt mir vor dem Tresen spontan einen Kuß, "du bist ein Schatz, aber Hauptsache, du erschrickst nicht doch noch über die Mengen, die ich so verdrücke."

Daraufhin gibt sie ihre Bestellung auf. Mehrere Hamburger, Chicken Nuggets, Pommes und Cola, die wir mit einigem Heißhunger verschlingen. Als wir das alles aufgegessen haben, holt sie noch eine ähnlich umfangreiche Runde, und zum Schluß noch eine Riesenportion cremiges Softeis. Wir stopfen beide, damit wir auch alles hinunterbekommen, und müssen anschließend unsere an sich kräftigen Rülpser entsprechend dämpfen, damit wir nicht noch mehr auffallen. Aber Lydia scheint hier schon bekannt zu sein, genau wie ihr ungeheurer Appetit, denn einige der Angestellten und auch ein paar Gäste nicken uns freundlich zu. Als ich mir nach diesem üppigen Essen eine Zigarette anzünde, sieht sie erst auf die Schachtel und dann mich fragend an: "Ich weiß ja, ich bin eigentlich noch zu jung dafür, aber dennoch ist mir jetzt auch nach einer Zigarette." - "Du rauchst wohl auch sonst schon?" frage ich schon kaum noch verwundert und schiebe ihr die Schachtel hin.

Als sie sich eine Zigarette angezündet hat und nach einem ersten tiefen Zug den Rauch wie eine routinierte Raucherin ausstößt, fährt sie fort: "Weißt du, ich habe mit meiner Trauer auch sehr kämpfen müssen nach Papas Tod, aber am meisten hat es geholfen, mir den Frust einfach 'wegzufressen'. Du glaubst gar nicht, wie gelassen ich jedesmal werde, wenn ich mich so richtig überfresse und vollstopfe." - "Ich denke schon, daß ich das weiß", erwidere ich, "denn genau so bin auch ich zu meinen zusätzlichen Pfunden gekommen, und ebenso wie du habe ich das immer heimlich gemacht, weil ich mich vor dir geniert habe." - "Und jetzt", fragt sie mit gespanntem Unterton in ihrer Stimme, "wie stehst du jetzt dazu?" - "Ich denke", entgegne ich nachdenklich, "wir sollten dazu stehen und es nicht mehr voreinander verheimlichen, wenn wir es doch offenbar beide mögen und es deinem Vater und meinem Mann ja wohl auch sehr gefallen hätte." - "Das weißt du", sieht sie mich fragend und ganz entgeistert an, "und hast dann immer schlank bleiben bzw. abnehmen wollen? Warum denn dann eigentlich?" - "Ich habe es wirklich nicht gewußt", muß ich verschämt eingestehen, "daß er das so mochte, sondern erst nach seinem Tode auf Grund verschiedener Anzeichen begonnen zu ahnen."

"Mmmmhh", macht Lydia, als sie sich ganz in Gedanken die nächste Zigarette nimmt, "Papa mochte wirklich füllige Frauen, ganz besonders sogar extrem Dicke. Deshalb hat er mich auch immer wieder ermuntert, beim Essen nicht so zurückhaltend zu sein wie du, sondern so oft und so viel zu essen, wie ich mag und wie mir bekommt, ohne meinem Gewicht und meiner Figur allzu viel Bedeutung beizumessen. Es werde sich schon jemand finden, meinte er immer, der mich so mag, wie ich dann bin, wie fett auch immer. Daß du nicht zunehmen wolltest, hat er immer wieder bedauert, und sich deshalb oft mit mir hier getroffen und mir das Essen bezahlt, damit 'wenigstens ich ordentlich ansetze'. Und mir hat es immer geschmeckt, auch als 'Vorspeise', oder hast du etwa gemerkt, daß ich mittags zu Hause keinen Hunger mehr hatte?" - Ich schüttele nur erstaunt den Kopf, denn das habe ich wirklich nicht bemerkt, weil Lydia zu Hause immer noch ordentlich gegessen hat.

"Aber nachdem Papa jetzt tot ist", fährt Lydia fort, "habe ich mir einen viel heftigeren Eßstil zugelegt, um meinen Frust und meine Trauer zu überwinden. Alles, was ich noch esse, wenn ich eigentlich schon satt sein müßte, entspannt mich ganz herrlich. Und außerdem stelle ich mir vor, wie es Papa gefallen würde, wenn er mich so sähe. Das motiviert mich regelmäßig, noch mehr in mich hineinzustopfen, wenn eigentlich schon gar nichts mehr geht. Ich glaube, am liebsten hätte er mich richtig gemästet. Vielleicht, weil du immer so ablehnend in diesem Punkt warst", sinniert sie weiter. "Dafür war er ja auch nicht allein im Auto", gebe ich zu bedenken, "als er verunglückte." - "Ich weiß", erwidert Lydia und nimmt ihre dritte Zigarette, "er wollte die dicke Hannelore noch nach Hause bringen und dann mal früher Feierabend machen als gewöhnlich, um dich mal wieder zum Essen einzuladen." - "Du weißt von dieser Frau", entfährt es mir ganz verdattert, "und du kennst sie möglicherweise sogar?" - "Papa hat mir von ihr erzählt", gibt Lydia verschämt zu, "und ich habe sie einmal hier getroffen." - "Und was war mit ihr", kann ich meine Neugier nicht länger zügeln, "bzw. mit Papa und ihr?"

"Sie war eine Kundin", antwortet Lydia, "eine Seele von Mensch und eben sehr dick. Papa mochte sie, aber hauptsächlich als Mensch. Er meinte, wir sollten uns mal treffen, damit sie mir die Scheu vorm Dickerwerden nimmt, und das ist ihr glaube ich auch gelungen. Sie wog gut 180 kg, hatte einen fast genau so dicken Mann, mit dem sie glücklich verheiratet war, und sie stand zu ihren Pfunden und ihrer Figur." - "Und mehr war da nicht?", frage ich ganz entgeistert und voller Hoffnung. "Du meinst", prustet Lydia los, "ob Papa was mit ihr gehabt hat? Nee, dazu hat er uns und besonders dich viel zu sehr geliebt, Mama, trotz deiner Abneigung, dich 'fettfüttern' zu lassen. Außerdem ist auch Hannelores Mann auch ganz schön von der Rolle vor Trauer. Er betreibt unter anderem ein gutgehendes Schnellrestaurant, das eine neue Küche bekommen sollte, und ich habe gehört, ihm geht es wie uns, das heißt er frißt wie ein Scheunendrescher, um über den Verlust seiner Frau hinwegzukommen."

"Aber da gibt es so eine Privatmappe von Papa", gebe ich immer noch keine Ruhe, "mit Erzählungen und so einer Art von Briefen über auch 'sexuell anregende Fressereien mit anschließender Entspannung'." - "Mensch Mama", schnauft Lydia ziemlich entnervt, "moderne Phantasien zur Anregung für Leute, die sowas mögen, wie Papa zum Beispiel. Aber das hat doch nichts mit Papa und Hannelore zu tun, oder glaubst du etwa, er hätte sie besprungen?" Dabei schüttelt sie altklug ihren Kopf, wie ich in ihren Augen nur so weltfremd sein kann. Hoffnungsvoll atme ich auf und beschließe, diesen "Nachlaß" daraufhin noch einmal genau durchzusehen. Wie sich später herausstellt, handelt es sich dabei tatsächlich um sogenannte Weight Gain Fantasies, wie man sie zuhauf im Internet finden kann und wo sie mir Lydia später dann auch zeigt.

Nach diesem langen Gespräch erstmals mehr von Frau zu Frau als von Mutter zu Tochter hole ich uns noch ein großes Eis, das wir mit großem Appetit verputzen, bevor wir dann einträchtig nach Hause fahren. Dort fallen wir am späten Abend noch gemeinsam über den Inhalt des Kühlschranks her, aber viel mehr als die doppelte Portion bringen wir nach dem "kalorienreichen" Nachmittag nicht mehr herunter, bevor wir uns dann eng aneinandergekuschelt gemeinsam eine herrlich rührselige Schnulze im Fernsehen anschauen. Jedenfalls sind wir uns jetzt darüber einig, daß wir unsere Eßgelüste nicht mehr voreinander verheimlichen wollen, sondern statt dessen uns diesem Genuß ungeniert hingeben werden.

Erschienen: 07.01.99 / Aktualisiert: 29.07.02


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