Mein Name ist Helen, und ich bin inzwischen 34 Jahre alt. Seit gut vier Jahren arbeite ich als Spezialistin für USA-Reisen in der hiesigen Filiale einer kleinen Reisebürokette. Besonders unsere Stammkunden wissen meine Kenntnisse über individuelle Reisemöglichkeiten in den USA zu schätzen, wo ich zuvor etwa zehn Jahre lang als Reiseleiterin für verschiedene Unternehmen tätig war. Die meiste Zeit habe ich Bustouristen auf ihren Rundreisen betreut, später immer öfter kleinere Gruppen, die per Mietwagen oder Motorrad unterwegs waren, aber nicht als Individualreisende völlig auf sich allein gestellt sein wollten. Besonders bei weiteren Motorradreisen gehörte dazu der Gepäcktransport zu vereinbarten Stützpunkten, weil das Motorradfahren selbst mit beschränktem Reisegepäck für mehrere Wochen einen großen Teil seines Reizes verliert. Vor allem das gute Essen in den Restaurants "on the Road" haben bei meinem gesegneten Appetit bleibende Spuren an meinem Körper hinterlassen. Im blühenden Alter von 30 Jahren wurde mir mit einem Lebendgewicht von inzwischen ca. 300 lbs (136 kg) das dauerhaft unstete Leben doch irgendwie lästig, und ich kehrte nach Deutschland zurück, als ich passend zu meinen Erfahrungen ein attraktives Angebot von den Inhabern dieser kleineren privaten Reisebürokette bekam. Die Umstellung war ungewohnt, denn während ich in den Staaten noch nicht als besonders dick angesehen wurde, galt ich hier schon als ziemlich fett. Das zeigte sich auch bei der Kleidung, die es drüben in entsprechenden Läden problemlos in meiner Größe gab, während ich hier selbst im Versandhandel für Übergrößen schon suchen mußte.
Die Reisebürokette gehört einem Ehepaar, dessen Frau Marianne zum Glück noch dicker ist als ich. So gab es zumindest bei der Einstellung keine Probleme, wenngleich meine Körperfülle für meinen unmittalbaren Chef, den Filialleiter, und für unsere Kunden zunächst gewöhnungsbedürftig war. Schon bald konnte ich jedoch durch meine detaillierten Kenntnisse der amerikanischen Reise- und Übernachtungsmöglichkeiten überzeugen, wenngleich ich meinem Chef für die vielen Flüge und Mietwagenverträge immer zu wenige Hotelbuchungen verkaufte. Ich konnte ihn jedoch letztendlich von meinem Tun überzeugen, zumal ich mit einer beständig steigenden Zahl von Individualreisenden einen Umsatz machte, von dem er zuvor nur träumen konnte. Hier zahlten sich meine guten Kenntnisse und die entsprechend geduldige Beratung noch unsicherer Kunden aus, die fast ausnahmslos die Gewißheit erhielten, sie bekämen genau die Reise, die sie wünschten, und nicht eine, an der das Reisebüro am meisten verdiente. So bekam ich von etlichen Reisenden nach deren Rückkehr sogar ein Präsent für gute Beratung. Meistens war das irgendwelches Konfekt, das natürlich mit der jetzt geruhsamen sitzenden Tätigkeit dazu beitrug, daß ich ganz bestimmt nicht vom Fleische fiel, sondern langsam aber beständig zulegte. Außerdem machte ich jedes Jahr einen individuellen USA-Trip zu Zielen, die mich abseits der gängigen Touristenströme persönlich interessierten und die ich bisher vor lauter Arbeit noch nicht besucht hatte. Dabei konnte ich natürlich besonders den reichhaltigen Buffets in den einschlägigen Restaurants und den Einkaufmöglichkeiten passender modischer Kleidung kaum widerstehen. So blieb es nicht aus, daß ich in diesen vier Jahren weitere gut 15 kg zunahm und jetzt bereits über 150 kg wiege.
Bedauerlicherweise steht es schon seit einiger Zeit mit dem Gesundheitszustand unseres älteren Filialleiters nicht mehr zum besten, so daß er jetzt vorzeitig in Ruhestand geht und wir einen neuen Chef bekommen. Da ich bisher schon die Vertreterin des Filialleiters war, wurde auch erwogen, ob ich diesen Posten erhalten soll. Aber so richtig habe ich mich wegen der damit verbundenen Verwaltungsarbeit nicht darum gerissen, weil das meine Zeit für direkte Arbeit mit unseren Kunden entsprechend eingeschränkt hätte. Dieser Ansicht, ich könne am meisten für die Firma tun, indem ich meine gesamte Arbeitszeit ungestört den Kunden widme, waren auch die Inhaber des Reisebüros. Da wir für den gestiegenen Umsatz ohnehin etwas knapp an Personal sind, kommt nicht nur ein neuer Chef in unsere Filiale, sondern zusätzlich noch eine weitere Angestellte, die uns entsprechend entlasten soll. Der bisherige Filialleiter hatte mir gegenüber jedoch in einer stillen Stunde bereits geäußert: "Wenn das mal gutgeht. Die beiden Neuen, Harald und Martina sind miteinander liiert, und wie ich bisher gehört habe, fühlt sich Martina schon dadurch halb als Chefin. Dabei läßt ihr Umsatz sehr zu wünschen übrig, denn, auch wenn sie sich für besonders hübsch hält, fehlt es ihr offenbar nicht nur an Fachwissen, sondern die meisten Kunden finden sie auch noch zickig. Nun ja, mich betrifft das nicht mehr, aber du könntest vielleicht noch einigen Sturm mit ihr erleben." - Diese Befürchtungen scheinen sich zu bewahrheiten, als unser alter Filialleiter Harald und Martina einführt und ihnen zeigt, was wo zu finden ist. Harald ist mir gegenüber ziemlich freundlich, aber auch irgendwie unsicher. Jedenfalls mustert er meine Figur, ohne sich schlüssig zu werden, ob ihm an diesem Kontrast zu seiner Freundin Martina irgend etwas gefallen könnte oder besser nicht. Für Martina scheine ich dagegen die personifizierte Häßlichkeit zu sein, denn ich höre, wie sie sich hinter meinem Rücken bei Harald über meine Figur mokiert. Nun bin ich jedoch von quengelnden Kunden einiges gewohnt und lasse mich nicht so schnell aus der Ruhe bringen. Ich beschließe aber, auf der Hut zu sein, um mir nicht die Butter vom Brot nehmen zu lassen.
In den nächsten Wochen fällt mir auf, wie sowohl Harald als auch Martina mich bei meinen Kundengesprächen immer wieder verstohlen beobachten. Mehrfach kann ich daraufhin hören, wie Martina im Lager mit Harald sinngemäß auf folgende Art zetert: "Was glotzt du eigentlich so oft zu Helen? Das sieht ja fast so aus, als wenn dich diese fette Kuh anmacht!" - "Zumindest scheint sie ein Naturtalent zu sein", verteidigt sich Harald dann, "was den Umgang mit unseren Kunden betrifft. Von ihrer Geduld und Freundlichkeit könntest du jedenfalls noch einiges lernen. Dann würdest du vielleicht auch mehr zum Umsatz unserer Filiale beitragen, denn bisher ist das mehr als dürftig. Ich weiß nicht, wie lange das noch gut geht, bis die Inhaber das bemerken." - Dabei kommt mir heimlich der Verdacht, daß ich mit meiner üppiger Figur bei dem 29-jährigen Harald mehr als nur berufliches Interesse erwecken könnte, er sich das aber aus Unsicherheit über seine eigenen Empfindungen aber (noch) nicht eingestehen mag. Das würde auch erklären, warum die 25-jährige Martina so gereizt auf mich reagiert, nicht etwa weil sie mir den beruflichen Erfolg neidet, sondern weil sie eifersüchtig wird und ihre Chancen bei Harald entschwinden sieht. Nach meiner Meinung kann es so nicht weitergehen, denn hin und wieder bekommen Kunden, die lieber warten, bis ich Zeit für sie habe, als sich von Martina bedienen zu lassen, schon mal etwas von ihren Streitereien mit. Daher beschließe ich nach einigen Überlegungen, die Flucht nach vorne anzutreten und sowohl Harald als auch Martina durch meine üppige Figur bewußt zu provozieren. Da der Spätsommer noch ziemlich warm ist, ziehe ich daraufhin ins Büro meine ansonsten eher für private Anlässe vorgesehene Kleidung aus den Staaten an, die meine Körperfülle kaum kaschiert, sondern teilweise sogar noch besonders betont.
Wenn ich mich jetzt auf meinem Bürostuhl bewege, sind meine hervorquellenden Fettwülste nicht mehr zu übersehen, genau so mein breiter über den Stuhlsitz hinausquellender Hintern und die wogenden vollen Brüste in den unterschiedlich weiten Dekolletés. Je nach Kleidungsstück wird meine Körperfülle jetzt mehr oder weniger offensichtlich. Obwohl sie noch keineswegs frivol oder gar obszön wirkt, atmet Harald doch immer öfter tief durch, wenn er mich in dieser Aufmachung mal wieder ganz bewußt wahrnimmt. Meinen übrigen beiden Kolleginnen und den Kunden scheint meine Kleidung jedoch als der warmen Witterung angemessen zu gefallen. Lediglich Martina betrachtet mich immer mißtrauischer und beklagt sich hin und wieder lästerlich bei Harald. Nach knapp zwei Wochen flippt sie jedoch über irgendwelche unwesentlichen Details an meiner Kleidung bzw. Figur geradezu aus und schleppt Harald ins Lager hinter dem für Kunden zugänglichen Teil der Geschäftsräume. "Wie kannst du es als Chef nur zulassen", höre ich sie dort herumgiften, "daß diese Fettschlampe Helen sich dir und den Kunden hier so obszön präsentiert, als wenn sie dringend einen Kerl fürs Bett sucht?" Martina schimpft noch eine ganze Zeit weiter, was aber außer mir nur noch die beiden Kolleginnen mitbekommen, weil zum Glück gerade keine Kunden im Geschäft sind. Harald bemüht sich zu widersprechen, wobei er ebenfalls laut wird, aber Martina läßt ihn trotz mehrerer immer heftiger werdenden Anläufe einfach nicht zu Wort kommen, sondern wird selbst immer hysterischer. Ich höre mir das noch einen Moment lang an, bis ich meine, es sei an der jetzt Zeit einzuschreiten. Vorher bitte ich meine Kolleginnen, sich zu merken, was da im Lager so unüberhörbar abläuft. Dabei sehe ich, daß eine von ihnen die von Martina vorgebrachten Vorwürfe bereits mitstenografiert. Als ich leise die Tür zum Lager öffne, bekommt Martina das gar nicht mit, weil sie mit dem Rücken zur Tür steht. Lediglich Haralds Augen weiten sich, weil er wohl an meinem grimmigen Blick erkennt, daß wir vorne im Büro alles mithören konnten.
"Sind Sie eigentlich von allen guten Geistern verlassen", brülle ich Martina von hinten an, ohne daß meine Stimme sich dabei überschlägt, "hier ein derart lautstarkes Theater zu veranstalten, das man fast bis auf die Straße hören kann?" - Erschrocken fährt Martina herum und kreischt dann zu Harald: "Wie kannst du es zulassen, daß diese Schlampe mich so erschreckt?" - "Junge Frau", gehe ich gefährlich leise auf Martina zu, "die privaten Probleme mit Ihrem Partner sollten Sie außerhalb der Arbeitszeit und außerhalb der Büroräume ausfechten. Wenn Sie das jedoch nicht aus dem Berufsalltag heraushalten können, dann sollten Sie nicht mit ihm gemeinsam in einer Geschäftsstelle arbeiten! Und wenn es Ihnen, Harald, nicht gelingt, dieses unreife Küken hier zu disziplinieren, um Ihre Untergebenen und Kolleginnen, also auch mich, vor Martinas unqualifizierten Mobbingattacken zu schützen und unsere Kunden vor derart peinlichen Auftritten zu bewahren, dann sind Sie hier wohl kaum der richtige Chef für uns!" - "Was hast du fette Kuh in deinem frivolen Outfit denn hier schon zu sagen?", kreischt mich Martina daraufhin unbeherrscht an. - "Ich bin ich hier immer noch stellvertretende Filialleiterin", erkläre ich sachlich, aber mit Nachdruck, "und wenn der Chef aus irgenwelchen Gründen nicht da ist oder ausfällt, z.B. weil er sich gegen sein Betthäschen hier nicht mehr durchsetzen kann, dann bin ich immer noch dafür zuständig, größeren Schaden von der Firma und den Kolleginnen abzuwenden. Ich beobachte dieses Theater nun schon, seitdem Sie bei uns sind. Bisher habe ich mich jedoch bewußt zurückgehalten, weil ich der Meinung bin, Sie sollten mit Ihren persönlichen Problemen alleine klarkommen. Im übrigen sollten Sie gefälligst bedenken, daß Sie mit ihrer dürren Figur am Rande der Magersucht keineswegs die Exklusivrechte auf leiche Sommerkleidung gepachtet haben!"
Natürlich war meine Wortwahl nicht so ganz ohne, und so überrascht es mich kaum, als Martina plötzlich auf mich losgeht. Ich hätte nie gedacht, hier einmal meine in der Jugend antrainierten Kenntnisse im Kampfsport anwenden zu müssen. Daher erkenne ich Martinas Angriff bereits im Ansatz, und bei meinem Gewicht und meiner Kraft habe ich keine Mühe, ihre Arme abzufangen und festzuhalten. Als sie noch herhumzappelt, sich losreißen und mich treten will, bekommt sie von mir rechts und links je eine kräftige Maulschelle wie ein ungezogenes Kind, und danach ist endlich Ruhe. Harald starrt mich daraufhin mit offenem Mund an, als ich ihm eröffne, diesen Vorfall der Geschäftsleitung melden zu müssen, und ich mir eine Anzeige wegen Beleidigung, übler Nachrede und/oder Mobbing vorbehalte, je nachdem was auf diesen nicht zu akzeptierenden Tatbestand zutrifft. Nachdem Harald mit Martina die Geschäftsräume verlassen hat, rufe ich die Geschäftsleitung an und bekomme die Inhaberin Marianne an den Apparat. Ich berichte ihr unvoreingenommen, was hier vorgefallen ist, einschließlich der Vorgeschichte von Martinas Verhalten hier im Büro bis zur heutigen Eskalation. Marianne ist natürlich auch wegen ihrer eigenen Körperfülle entsetzt darüber, daß ich wegen meiner Figur Martinas Spott ausgesetzt war. Da ich in einer Woche meinen Jahresurlaub antrete, wünscht sie mir angenehme Wochen in meinem Traumland USA, um von diesen Vorkommnissen einen gewissen Abstand zu gewinnen. Sie verspricht, das Problem "Martina" bis zu meiner Rückkehr auf eine akzeptable Weise zu bereinigen. Nach ein paar Stunden kommt Harald allein wieder und bringt eine Krankmeldung für Martina mit. Als gerade mal keine Kunden da sind, entschuldigt er sich bei uns allen, besonders jedoch bei mir, daß er nicht verhindern konnte, wie schofelig sich Martina uns gegenüber benommen hat. Er werde versuchen, uns ohne ihre Einmischung ein besserer Chef zu sein, wenn wir ihm denn noch eine Chance dazu gäben.
Die nächste Woche vergeht ohne weitere Störungen bis zu meinem Abflug nach Chicago. Weil ich drüben noch immer ein paar Leute bei den Autovermietern kenne, die es auch zu schätzen wissen, wie viele Kunden ich ihnen vermittele, bekomme ich in Chicago einen Mietwagen, der nach Kalifornien gehört und den ich in Los Angeles abgeben kann. Dadurch entfällt die ansonsten relativ teure Einwegmiete für diese ziemlich weite Entfernung. Ich bekomme sogar nur die in Kalifornien gültige günstigere Miete berechnet, weil diese Fahrt intern als Rückführung eingestuft und damit der Mietvertrag im Namen und auf Rechnung einer kalifornischen Niederlassung des überregionalen Autovermieters ausgestelt wird. Dadurch wird es für mich finanziell attraktiv, die mit 2448 Meilen fast 4000 km lange historische Route 66 anhand meiner detaillierten Reiseunterlagen auf diese Weise zu "erobern". Inzwischen ist diese von 1926 bis 1985 bestehende "Mother Road" im Original nur noch stückchenweise vorhanden und über weite Strecken durch die teilweise sogar mautpflichtigen Interstates I-55, I-44, I-40, I-15 und I-10 ersetzt worden. Mit den richtigen Unterlagen sind die attraktiven Stellen mit ihrem morbiden Charme jedoch durchaus zu finden. So schlafe ich auf dierer Reise in kleinen verträumten Motels und genieße an manchen Tagen zwei bis drei üppige Buffets, die zunächst meinen Bauch schwellen lassen, was ich natürlich am Rockbund deutlich merke. Aber was soll's? Je mehr ich mich vollstopfe, desto mehr verblassen Martinas unverschämte Attacken und um so wohler fühle ich mich.
Nach ein paar Tagen hat sich der leichte deutsche Akzent meiner Aussprache wieder völlig verloren, so daß ich überall als waschechte Full-Size-Amerikanerin angesehen werde. So bleibt es nicht aus, daß ich vor allem in Truck Stops bei meinem Mittagessen, das natürlich weit über ein typisch amerikanisches Lunch hinausgeht, aber auch abends bei einem üppigen Buffet mit entspechend vielen Gängen zum Nachfassen eine gewisse Aufmerksamkeit hervorrufe. Einige Male werde ich auch angesprochen und mit Komplimenten bedacht und ein paarmal sogar zum Essen bis nichts mehr geht "All you can eat" eingeladen. Besonders Komplimente über meine üppige Körperfülle streicheln meine Seele, und so verliere ich alle Hemmungen, mich vollzustopfen, vor allem, wenn ich ungeniert meinen Rockbund öffnen kann, weil jemand anders für mich immer wieder volle Teller vom Buffet holt oder die Bedienung immer wieder vorlegt. In diesen Situationen genieße ich es, wie stramm meine Wampe wird und wie mühsam ich nach dem Essen aus der Sitzecke hinter dem Tisch hervorkomme, der auf dem Boden verschraubt ist und sich nicht wegrücken läßt. Neben zahlreichen interessanten, wenn auch nicht so spektakulären Sehenswürdigkeiten längs der Route 66 durch 8 Bundesstaaten und 3 Zeitzonen sammele ich vor allem etliche Kilos, jedoch mit besonderem Genuß. Kurz vor Los Angeles zeigt mir die in einer alten Frachtstation noch funktionstüchtige Waage zwischen 350 und 355 lbs an, umgerechnet etwa 160 kg. Demnach habe ich in den vier Wochen fast 8 kg zugenommen, was für ein Erfolg meiner hemmungslosen Mastkur. Deshalb stöbere ich in LA einige Zeit in verschiedenen Modehäusern, um mich für diesen Zuwachs und schon auf Verdacht noch darüber hinaus passend einzukleiden. Allein im Del Amo Fashion Square in Torrance verbringe ich damit fast einen ganzen Tag, bevor ich wieder zurückfliege.
Im Büro erfahre ich, daß Martina die Firma im gegenseitigen Einvernehmen verlassen hat. Dafür bemüht sich Harald jetzt ganz besonders um mich. An seinen Blicken erkenne ich, daß er meine zusätzlichen Kilos sehr wohl bemerkt hat und sie ihm ganz offensichtlich gefallen. Um sich in Ruhe nach meinen Reiseerlebnissen zu erkundigen, lädt er mich schon in der ersten Woche zum Abendessen ein. Das Lokal ist gut bürgerlich und liefert erstaunlich große Portionen. Trotzdem bestellt Harald für mich noch alle Vorpeisen und Desserts, die dazu passen, und scheint nicht einmal erstaunt, wie problemlos ich alles verdrücke. Er ist ein angenehmer Gesprächstpartner und staunt, wie ich so ganz allein in den Staaten zurechtgekommen bin und was ich dort alles gesehen und erlebt habe. Als wir auf meine Eßgewohnheiten zu sprechen kommen, äußert er sich begeistert darüber, mit welchem Genuß ich esse und nicht nur hier und dort nur einen kleinen Haps nehme. "Sie sehen aber auch", gebe ich zu bedenken, "wozu das führt." - "Aber gerade Ihre Figur finde ich ja so fraulich", gesteht er mir verschämt und wird dabei merklich rot. "Ich war ja jahrelang völlig verbohrt, bis ich Ihnen begegnet bin. Und wenn ich daran denke, wie Sie uns im Hinterzimmer den Kopf zurechtgesetzt haben, dann bekomme ich heute noch weiche Knie. Ich hätte davor nie geglaubt, wie Sie sich für die Firma einsetzen und wie energisch Sie dabei werden können." - Das geht mir runter wie Öl, und noch bevor ich dazu etwas sagen kann, fährt Harald fort: "Sie gefallen mir, Helen, als Mensch und als Frau, und vermutlich kann ich auch im praktischen Beruf noch einiges aus Ihrer Erfahrung lernen. Ich möchte mich nicht nur mit Ihnen vertragen, sondern gern auch ein bißchen besser mit Ihnen bekannt werden. Sie duzen sich mit allen anderen Kolleginnen im Büro, und wenn Sie es nicht als unverschämt ansehen, möchte ich Ihnen gerne das Du anbieten, obwohl mir das als Jüngerem eigentlich gar nicht zusteht." - "Na gut", antworte ich nach kurzer Bedenkzeit, "aber Sie sind der Chef, an mir soll es deshalb nicht scheitern." - Daraufhin bestellt Harald eine Runde Sekt und wir stoßen auf unsere Brüderschaft an. Als er mich daraufhin fragend ansieht, ermuntere ich ihn mit den Worten: "Na, wenn schon, dann auch richtig." - Daraufhin nimmt er mich noch etwas schüchtern in den Arm, aber die Umarmung und sein Kuß lassen auf ein ziemlich loderndes Feuer in seinem Inneren schließen.
Seit diesem Abend führt Harald mich öfter aus und begeistert sich, wenn ich in seiner Gegenwart ungeniert esse. An vielen kleinen Gesten erkenne ich, daß ich ihm mehr als nur sympathisch bin. So nehme ich bereits von meinem letzten Monatszyklus an vorsorglich wieder die Pille, als Harald und ich kurz vor Weihnachten eine Einladung zum Abendessen bei den Inhabern unseres Reisebüros bekommen. Harald ist völlig verblüfft, weil Marianne ihn und Martina während meines Urlaubs in ihrem Büro wegen Martinas ungebührlichen Verhaltens und seiner nicht gerade ruhmreichen Rolle dabei ziemlich zusammengestaucht hat. Da er sich bereits unmittelbar nach dem Eklat in unserem Lager privat endgültig von Martina getrennt hatte, war es bei dieser Unterredung nur noch eine Formsache, daß Martina auch aus der Firma verschwand. Nach dieser Vorgeschichte, die mir Harald erst jetzt vollständig berichtet, ist er besonders verblüfft, wieso auch er privat zu Marianne und Lothar eingeladen wird. Marianne hat mich vorher angerufen und ein üppiges Abendessen in kleiner Runde angekündigt. Ich solle also besser keine zu vornehmen aber vor allem keine zu engen Sachen anziehen. Während des Essens und danach würden Lothar und sie gerne mit mir über die Highlights meiner letzten Urlaubsrreise plaudern und erfahren, ob davon auch etwas für unsere Kunden interessant sei. Dabei könne es sicher nicht schaden, wenn auch mein unmittelbarer Chef an dieser Diskussion beteiligt werde. Wieso habe ich gegen Ende dieses Teleongesprächsr nur das Gefühl, als würde Marianne am anderen Ende spitzbübisch lächeln? Irgend etwas scheint sie offenbar im Schilde zu führen.
Erschienen: 08.11.03 / Aktualisiert: 24.02.04